Vor- und Nachteile

Flexible Skalierbarkeit


Cloud Services sind hoch skalierbar. Durch den Einsatz von Virtualisierungstechnologien lassen sich Leistungsspitzen und Leerzeiten dynamisch anpassen. Dies machen sich auch Anbieter von Infrastruktur-Diensten zu Nutze: Bei einer Vielzahl von Nutzern lassen sich durch Skaleneffekte die Ressourcen effizienter nutzen, so dass sich einzelne Schwankungen in der Summe wieder ausgleichen. Erreicht wird dies auch durch die Mandantenfähigkeit der Plattformen, die es erlaubt, für verschiedene Benutzer die gleiche Infrastruktur zu nutzen.

Nutzungsabhängige Zahlung


Die Bezahlung von Cloud Services erfolgt nach jeweiliger Beanspruchung. So fallen für den Kunden keine Kosten an, wenn er über einen längeren Zeitraum hinweg keine Leistungen bezieht. Des Weiteren ist es auch möglich, parallelisierbare Aufgaben auf eine Vielzahl von Rechnern zu verteilen. Dadurch sinkt der Zeitaufwand enorm, ohne dass höhere Kosten anfallen.


Wegfall von initialen Kosten


Durch den Einsatz von Cloud Services entfallen für den Kunden initiale Kosten für den Aufbau von Infrastrukturen und Entwicklungsumgebungen. Außerdem erübrigen sich auch die Lizenzgebühren für die benötigte Software. Dies ermöglicht es auch Firmen mit wenig Startkapital, leistungsfähige Hardware und Software von Beginn an einzusetzen. Hohe Investitionsausgaben (CapEx) können von Unternehmen durch flexible und planbare Ausgaben für den operativen Geschäftsbetrieb (OpEx) substituiert werden.


Keine langjährige Vertragsbindung


Für den Bezug von Cloud Services müssen meistens keine langfristigen Verträge abgeschlossen werden. Ebenso einfach wie die Anforderung von Diensten ist auch die Kündigung: Oftmals reicht es aus, den Dienst nicht weiter nachzufragen. Dies kann allerdings auch ein Nachteil für Unternehmen sein, da durch den Wegfall von vertraglich zugesicherten Laufzeiten die Planungssicherheit auf der Kundenseite leidet. Zur Sicherstellung der Unternehmensansprüche ist eine Vereinbarung in Form von SLAs mit den Cloud-Anbietern in den meisten Fällen ratsam.


Unterstützung der Kollaboration


Cloud Computing erleichtert die Zusammenarbeit von Teams an gemeinsamen Inhalten. Auch die unternehmensübergreifende Kollaboration wird durch die zentrale Speicherung von Dokumenten in der Cloud erleichtert. Cloud Computing vereinfacht darüber hinaus das Erstellen von Prototypen für Webanwendungen, indem Anwender die benötigte Infrastruktur sowie geeignete Entwicklungsumgebungen per Mausklick zusammenstellen können. Dies ermöglicht eine frühzeitige Kommunikation mit dem Kunden und integriert ihn noch besser in den Entwicklungsprozess.


Unabhängigkeit vom Standort


Durch die Verlagerung aller Aktivitäten ins Internet ist der Kunde unabhängig vom Standort. So kann er, unter Einhaltung gewisser Sicherheitsrichtlinien, auch außerhalb des Unternehmens auf benötigte Informationen zugreifen. Mit Hilfe von Smartphones und Laptops können Mitarbeiter auch unterwegs, zum Beispiel beim Kunden, ihrer Arbeit nachgehen. Da die Geschäftslogik auf den Cloud-Plattformen abläuft, benötigen die Endgeräte wenig Leistung, so dass auch sogenannte Thin Clients eingesetzt werden können, die sich zum größten Teil auf die Präsentation der Ergebnisse beschränken.


Verlagerung von Verantwortungen


Mit dem Outsourcing von IT-Leistungen werden Verantwortungsbereiche an den Anbieter abgegeben. Das kann auf der einen Seite die interne Aufbauorganisation der IT-Abteilung entschlacken, auf der anderen Seite liegen jedoch wichtige Einflussgrößen für den Betrieb der IT nicht mehr in der Hand des eigenen Unternehmens. So sind zwei essenzielle Faktoren die Verfügbarkeit und die Geschwindigkeit der Internetverbindung. Steht die Internetverbindung für mehrere Stunden aufgrund eines Ausfalls nicht zur Verfügung, so ist kein Arbeiten in der Cloud möglich. Hier hat das Unternehmen Sorge dafür zu tragen, dass ähnlich wie beim Serverbetrieb Redundanzleitungen und Fallback-Lösungen zur Verfügung stehen. Für die Aufrechterhaltung einer den Unternehmensansprächen gerecht werdenden Dienstgüte der Internetverbindung kann mit dem zuständigen Provider ein bestimmtes QoS-Level vereinbart werden.


Abhängigkeit vom Anbieter


Verlagert ein Unternehmen den Bezug seiner IT-Leistungen zu einem Cloud-Anbieter, so macht sich das Unternehmen von diesem Anbieter abhängig. Ein Umzug zu einem anderen Anbieter ist meist nicht ohne Komplikationen möglich (Lock-In Effekt) und verläuft selten ohne Ausfallzeiten. Es ist wichtig, dass das Unternehmen dem Anbieter in vollem Umfang vertrauen kann. Dies ist neben der Erzielung von Skaleneffekte ein weiterer Grund dafür, warum sich eher größere Firmen in der Anbietung von Cloud Computing-Infrastruktur-Diensten durchsetzen können. In diesem Fall können sich die beziehenden Unternehmen relativ sicher sein, dass die Anbieter ihre Dienste auch noch in Zukunft anbieten werden.


Leistung der DSL / SSL Leitung


Für die tägliche Arbeit am PC Arbeitsplatz zählt heute die Datenübertragungsgeschwindigkeit. Ist dem Standort eine geringe DSL Geschwindigkeit zu zuordnen, so eine Überprüfung einer angenehmen Verarbeitung im Cloud sehr zu empfehlen. Bei solch einem Sachverhalt ist ein eigenes Serversytem von Vorteil. Langsame Verbindungen und Totzeiten am Arbeitsplatz vernichten Zeit und Motivation.


Einhaltung des Datenschutzes


Ein ganz wichtiger Aspekt ist die Einhaltung von Datenschutz- und Datensicherheitsrichtlinien. Viele Unternehmen sträuben sich davor, kritische Daten und Geschäftsprozesse ins Internet zu verlagern. Die Daten müssen dabei sowohl beim Anbieter der Cloud Services vor unautorisierten Zugriffen geschätzt werden, als auch bei der Übertragung zwischen Anbieter und Kunde. Bei Nutzung von mobilen Endgeräten müssen die Daten auch auf der Kundenseite entsprechend geschützt werden. Anbieter von Cloud Computing-Infrastruktur haben zwar auch die Verpflichtung, sich um die Ausfallsicherheit der Daten zu kümmern, jedoch ist der Aufwand aufgrund der riesigen Datenzentren verhältnismäßig geringer als für kleinere Unternehmen, die sich selbst um die Sicherheit ihrer Daten bemühen.

Aus der Praxis (PC-Welt 18.10.2010)

Den Trend zur Wolke allerdings werden zum Beispiel Kunden von T-Mobile USA verfluchen. Im Jahr 2009 verloren viele Besitzer des Smartphones Sidekick ihre persönlichen Daten. Ein Upgrade des Storage Area Networks löschte Backups vieler Nutzer persönliche Mails und Bilder verschwanden.

Zum Trend gehört also auch ein Kontrollverlust. Was der Anbieter mit den persönlichen Daten anstellt: unklar. Ob die Daten auch noch nach einer Insolvenz oder einem Umzug existieren: offen. Wie kooperativ sich der Dientleister zeigt, wenn die Daten zu einem anderen Anbieter wandern sollen: schwierig. Und ob die Daten auch wirklich sicher sind: intransparent. So arbeiten zwar viele Anbieter mit TLS- oder SSL-Verschlüsselungen, Kritiker aber halten diese Standards noch nicht für ausreichend, um bedenkenlos Daten um den Globus zu senden.

Dabei spielen nicht nur Hacker eine Rolle. So plant die US-Regierung ein Gesetz, wonach Geheimdienste verschlüsselte Daten im Netz mitlesen dürfen. Webentwickler müssten dann bei der Entwicklung ein Hintertürchen für die Agenten einbauen. Schon wären persönliche Daten eines deutschen Nutzers auf den Servern eines US-amerikanischen Anbieters potenziell im Visier des FBI. Und so zeigt sich: Setzt sich Cloud Computing durch, dürfte ein Konzept wohl endgültig zu Grabe getragen werden: der Datenschutz.